Vor einigen Tagen bemerkte ich auf einer meiner Webseiten einen gradezu dramatischen Rückgang der Besucherzahlen. Davon aufgeschreckt, stellte ich fest, das in einigen Suchabfragen bei Google die Seite unter den wichtigen Suchbegriffen nicht mehr auffindbar war.
Eine Abstrafung? Aber warum!? Es handelt sich bei der Seite um ein WordPress-Projekt, das ich mehr aus Spass an der Freude und am Hobby unterhalte. Erkennbare Verstösse gegen eine Guideline liegen da sicher nicht vor, auch wurde nur begrenzt und sehr zurückhaltend Suchmaschinenoptmierung betrieben.
Ganz im Sinne von „Guter Inhalt kommt von allein auf gute Positionen“.
Bis vor einigen Tagen hat das alles auch prima funktioniert, die Besucherzahlen haben sich bis auf 200 Besucher pro Tag entwickelt – Nicht schlecht für einen Infoblog über ein regionales Nischenthema.
Mehr zufällig überflog ich bei der Problemanalyse einen Infotext auf einem Google-Suchergebnis. Komisch, die Worte kamen mir irgendwie bekannt vor. Und das diese Seite exakt auf der Position zu finden war, die vorher mein Projekt einnahm, machte nun doch etwas stutzig.
Ein kurzer Besuch auf Copyscape.com bestätigte meinen Verdacht. Der Betreiber dieser Seite hatte einfach meine Infotexte 1:1 kopiert und auf seiner Webseite veröffentlicht. Dummerweise ist die Seite des Plagisten eine echte Authority in dem Gebiet. Bereits seit 1996 online und mit riesig viel guten Infos vollgestopft.
Deshalb ist Google nun hergegangen und hat die Seite, auf der die gestohlenen Texte zu finden sind, als höherwertig eingestuft und – um doppelte Suchergebnisse zu vermeiden – meine Seite aus dem Index entfernt.
Ich bin jetzt zwar ein echter Deutscher, habe aber mit vielen Reflexen einiger meiner Volkskollegen so meine Probleme.
In Deutschland würde man jetzt hochaufgeregt zum nächsten Anwalt rennen und dem Betreiber dieser Seite mit einer Abmahnung in Kombination mit einer strafbewehrten Unterlassungserklärung das Handwerk legen.
Dieses Vorgehen finde ich aber zutiefst unsympathisch.
Man sollte doch vorher mal miteinander reden.
Und das habe ich auch gemacht. Nach einem Telefonat war die Welt wieder in Ordnung.
Das entspricht übrigens auch meinen Erfahrungen. Meist hilft ein Mail mit klarer Nennung von Konsequenzen. „Wenn Du das nicht löschst und mir schriftlich versprichst das nie wieder zu machen, gehe ich zu meinem (deutschen) Anwalt.“.
Interessanterweise haben sich auf diesem Weg schon interessante Kooperationen ergeben, die niemals zustande gekommen wären, wenn ich direkt den Rechtsweg eingeschlagen hätte.
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